INKLUBATOR – Preisträger gekürt
Spiegel mit besonderen Fähigkeiten holt 1. Preis beim 1. Ideenwettbewerb der Lebenshilfe
Der erste INKLUBATOR-Preis Deutschlands geht an Kamala und Dietmar Lamichhane. Mit ihrer Idee eines sehenden und sprechenden Spiegels haben sie die Jury überzeugt. Die Lebenshilfe Donau-Iller hatte unter der Fragestellung „Wie erkenne ich Dinge im Alltag“ nach Ideen gesucht, die Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Behinderungen mehr Sicherheit im täglichen Leben geben. Der Ideenwettbewerb INKLUBATOR stattet den ersten Preisträger mit einem Startkapital von 50.000 Euro für die Umsetzung der Idee aus und begleitet das Projekt kontinuierlich.
Im modernen Ambiente des Ulmer Fliegers in Jungingen kamen rund 70 geladene Gäste aus der Politik, Verbänden, Selbstvertretung und Wirtschaft zusammen, um die Projektpräsentationen der beiden Finalisten zu hören. Unter 14 Einreichungen hatten das Projekt SpiegelSinn des Ehepaars Lamichhane und das Projekt „Smelli“ von der Technischen Hochschule Ulm das Rennen in die letzte Runde gemacht. „Wir sind stolz auf die Resonanz und dankbar für die Mitarbeit der Jurymitglieder“, zeigte sich der Initiator Dr. Jürgen Heinz zufrieden mit der ersten Ausschreibung des INKLUBATOR-Preises.
In das Thema des Abends führte die stellvertretende Landrätin Susanne Salzmann ein. Innovationen brauchen immer Mut und Durchhaltevermögen gab sie den Kreativen mit auf den Weg. Bürgermeisterin Iris Mann lobte die Lebenshilfe dafür, auch nach über 60 Jahren kraftvoll Veränderung voranzubringen und für die Inklusion einzustehen. Katrin Albsteiger sprach in einer Doppelrolle als Oberbürgermeisterin und Jurymitglied. Sie habe sich sehr gefreut, für die Jury angefragt zu werden und in der kompetenten Runde konstruktiv zu diskutieren. Denn sie alle vereine die Überzeugung, dass man die richtigen Voraussetzungen schaffen kann, damit Gleichberechtigung und Inklusion möglich werden.
Während die Gäste italienische Chansons von Lindenhof-Schüler Francesco und die fantastische Aussicht auf Ulm genossen, zog sich die 12-köpfige Jury zur Bewertung und Auswahl zurück. „Die Entscheidung war wirklich schwierig. Beide Ideen sind klasse!“ sagte Dr. Jürgen Heinz, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Donau-Iller bei der Preisverleihung. Gemeinsam mit Selbstvertreterin Lydia Peter übergab er den in den Donau-Iller Werkstätten gefertigten Preis. „Frau und Herr Lamichhane, man spürt, dass Sie mit viel Herz am Thema dran sind. Deshalb freuen wir uns mit Ihnen auf die Umsetzung des Spiegels.“
"SpiegelSinn" ist ein halbdurchlässiger Spiegel mit einem Mini-Computer und einer
Kamera. Er nutzt maschinelles Lernen, um die Erscheinung des Nutzers zu analysieren und Fehler wie auf links gedrehte Hemden, ungleiche Schuhe oder Flecken auf der Kleidung zu erkennen. „Sobald eine Person etwa 3 Sekunden vor dem Spiegel steht, analysiert er das Erscheinungsbild und gibt ein visuelles und akustisches Feedback ob alles ok ist oder nicht“, erläutert der Ingenieur Dietmar Lamichhane die Funktion. Gemeinsam mit der Anthropologin Kamala Lamichhane aus Nepal, die in Riedlingen Projektmanagerin im sozialen Bereich ist, hatte er die Idee entwickelt.
Den zweiten Platz belegt die Technische Hochschule Ulm mit der Projektidee „Smelli“. Ein kleines intelligentes Gerät soll Gerüche erkennen und warnen, wenn beispielsweise das Essen verdorben ist. Prof. Gerbaulet und seinem Team bot Heinz die Zusammenarbeit bei der Ermittlung des konkreten Bedarfs über das große Netzwerk der Lebenshilfe an.